Service: Der große Musikformate-Check
G l o s s a r d e r w i c h t i g s t e n F o r m a t e
MP3
Verlustbehaftet, komprimiert; aufgrund
der weiten Verbreitung von unterstüt-
zenden Geräten und den geringen Spei-
cheranforderungen noch immer Stan-
dard bei vielen Downloadanbietern.
Ogg Vorbis
Verlustbehaftet,
komprimiert;
tech-
nisch ähnlich zur M P3, jedoch für Her-
steller lizenzfrei zu verwenden. Dennoch
eher wenig Verbreitung.
AAC
Verlustbehaftet, komprimiert; kurz für
Advanced Audio Coding.
Geplant als
Nachfolger der M P3 mit geringfügiger
Verbesserung des Klangs. Standardfor-
mat für Downloads bei Apples iTunes.
FLAC
Verlustfrei, komprimiert; kurz für Free
Lossles Audio Codec.
Konzipiert von
der gleichen Organisation wie Ogg Vor-
bis und ebenfalls lizenzfrei. Mittlerweile
Standardform at bei Downloadanbietern
für hoch aufgelöste Musik.
ALAC
Verlustfrei, komprimiert; kurz für Apple
Lossles Audio Codec. Gegenentwurf von
Apple zum FLAC-Form at. Mittlerweile
ebenfalls lizenzfrei zu verwenden und
im Gegensatz zu FLA C auch von iTunes
unterstützt.
AIFF
Verlustfrei,
unkomprimiert;
kurz
für
Audio Interchange File Form at. Apples
W AV-Pendant zur Soundwiedergabe auf
Macintosh-Rechnern.
Ebenfalls
nicht
mit Metadatenunterstützung.
Verlustfrei,
unkomprimiert;
kurz
für
Direct-Stream
Digital.
Von Sony und
Philips konzipiertes Form at für die Su-
per Audio CD (SACD). Liefert hervor-
ragende
Soundeigenschaften,
benutzt
jedoch nicht die übliche Puls-Code M o-
dulation (PCM) und wird von vielen Ge-
räten noch nicht unterstützt.
DXD
Verlustfrei,
unkomprimiert;
kurz
für
Digital eXtrem e Definition. Im profes-
sionellen Bereich zum Bearbeiten von
Aufnahmen
genutzt
und
mittlerweile
auch von Downloadanbietern zur V er-
fügung gestellt. Verfügt über eine fest
definierte Samplingrate von 3 5 2 ,8 kHz
bei 24 Bit W orttiefe.
High Res
Kurz für High Resolution (hohe Auflö-
sung) Hierbei handelt es sich nicht um
ein Form at im eigentlichen Sinne, son-
dern um eine Kategorie von Dateien.
M usik mit Samplingraten und Bittiefen
von mehr als 48 kHz bei 16 Bit, ebenso
wie DSD-Dateien werden oft als High
Res bezeichnet.
^WAV
Verlustfrei,
unkomprimiert;
eigent-
lich W aveform Audio File Form at. Von
M icrosoft
und
IBM
entwickelt,
um
Sounddateien auf P C s zu speichern. Be-
liebt wegen der guten Klangeigenschaf-
ten, benötigt jedoch viel Speicherplatz
und kann nicht einfach mit Metadaten
versehen werden.
Komprimiert heißt jedoch nicht auto-
matisch verlustbehaftet. Formate wie
FLAC oder Apples ALAC speichern
Musik genauso verlustfrei ab wie in
einer WAV-Datei. Sie packen die vor-
handenen Daten jedoch geschickter
zusammen, ohne dabei Informationen
zu entfernen, und benötigen so weniger
Speicherplatz. Auswirkungen auf die
musikalischen Informationen
sollten
dabei im Normalfall nicht auftreten.
Warum sind
MP3-Dateien kein HiFi?
Das M P3-Format wurde bereits 1992
eingeführt. Für damalige Verhältnisse
war es revolutionär, denn durch das
Codieren von Musik in M PEG -A u-
dio Layer III, so der volle Name des
Formates, konnte eine Kompression
der Dateien von mindestens 4:1, nor-
malerweise sogar 10:1, gegenüber der
klassischen CD erreicht werden. Das
ist möglich, da beim Codieren in das
M P3-Format Teile der Originaldatei
weggeschnitten werden, die als am we-
nigsten nützlich eingestuft werden. Im
M P3-Format kann also nie eine ex-
akte Kopie einer Musikdatei gemacht
werden, und Informationen die einmal
entfernt wurden, können nicht mehr
ergänzt werden. Es macht also keinen
Sinn, eine MP3 wieder in ein verlust-
freies
Format
umzuwandeln.
Auch
das von Apple genutzte AAC-Format
beschneidet Informationen der origi-
nalen Datei, um bei der Kompression
Platz zu sparen.
M an spricht hier von verlustbehaftet
oder im Englischen auch von „los-
sy“,
im
Gegensatz
zu
verlustfreien
oder „lossless“ Formaten. Mittlerweile
macht es eigentlich keinen Sinn mehr
solche Formate zu verwenden, da grö-
ßere
Mengen
Speicherplatz
heute,
im Gegensatz zu 1992, kein Problem
mehr sein sollten. Auch die Klangqua-
lität von MP3s ist wesentlich geringer,
als die anderer Formate, da hier im
besten Fall lediglich 320 kbps übertra-
gen werden, meist sogar nur 192 kbps
oder 256 kbps.
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